Der erste Tag

Schon wieder sehr lang her und mittlerweile von Unterrichtseinheiten und Aufgabenbergen aus anderen Modulen überschrieben, erinnere ich mich nur noch bruchstückhaft an den Start dieses Moduls. Ich liege sicher nicht falsch, wenn ich behaupte die erste Lehrveranstaltung zur Bibliotheks- und Archivinformatik war vordergründig durch organisatorische Inputs und Absprachen geprägt. Erfreulicherweise, das wiederum kann ich mit Sicherheit sagen, fand diese Auftaktveranstaltung im Präsenzunterricht statt. Um den pandemiebedingten Auflagen gerecht zu werden, wurde der beinahe 40-köpfige Kurs in zwei Gruppen, auf zwei Räume und schliesslich auf zwei Dozenten aufgeteilt. Da ich mit meinem Familiennamen nicht zur Gruppe A-Men zählte, begann das Modul für mich mit Sebastian Meyer als Dozent. Ein kurzes Intro zur Unterrichtsstruktur, eine Einführung zum gemeinsamen Dokument auf GDWG (Hello Göttingen!) und, für uns Studis natürlich immer das Überlebenswichtigste, ein Ausblick auf die Leistungsnachweise, liessen das Modul frei von Panikattacken anlaufen. Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde durften wir uns selbst im gemeinsamen Dokument verewigen. Während ich dabei meine Kommiliton:innen fröhlich ihre Namen in die Liste eintragen sah, sinnierte ich herum, warum ihre Einträge auch nach mehrmaligem Refresh bei mir nicht erscheinen. Ging ein paar Minuten, bevor ich mit grossem Aha! realisierte, dass ich die ganze Zeit auf dem Dokument der Lohmeier-A-Men-Gruppe unterwegs war. Beim Starten der Virtual Machine strapazierte ich die Geduld von meiner Gruppe gerade noch einmal. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, meine eigene lokale VM mit dem FHGR-VPN zu verknüpfen. Schlechte Idee. Nach einigem Gebastel - neuen VPN-Zugang installieren, Pulse Secure und Horizon-Client updaten, Verknüpfungen erstellen, Neustart Neustart Neustart – war sogar ich irgendwann am Ziel. Dem Dozenten war es ernst damit, dass alle bei jedem Schritt mitziehen können. Merci fürs Warten auf die lahme Ente aus der letzten Reihe.. Nun, endlich auf Ubuntu angekommen, ackerten wir uns durch ein kurzes Tutorial, welches die gängigsten Terminalbefehle aus den Katakomben meines Schulstoffgedächtnisses wiederzubeleben versuchte. Keine schöne Erinnerung. Aber ich gebe zu, das Tutorial war sinnvoll und sogar für mich, Queen of Terminal-Irrfahrten, relativ harmlos. Ein bisschen ärgerlich an der VM via VPN ist der Umstand, dass es nur schon zum Umstellen der Tastatur, bzw. zum Laden einer anderen Sprache als Englisch, ein Administrator:innenpasswort braucht, welches leider nicht bei uns Anwender:innen liegt.

Der Versuch die Adminberechtigung mit meinem Passwort zu öffnen, führte zu einer zeitweiligen Blockierung meines Accounts. Es wird knifflig die gesamte Lehrveranstaltung auf einem amerikanischem Tastaturlayout zu stemmen. Zum Beispiel Pipes zu finden, schien mir in der kurzen Zeit unmöglich. On verra…

Von den technischen Hürden mal abgesehen, bin ich eigentlich gespannt auf die Lerninhalte dieses Fachs. Daran ist auch die Hoffnung geknüpft, dass die Spannbreite der sehr unterschiedlichen Vorerfahrungen der Teilnehmer:innen mit Archiv- oder Bibliothekssystemen bei der Vermittlung berücksichtigt werden. Trockenübungen in WINF oder theoretische Abhandlungen in einem Seminar bringen uns Studierende meiner Ansicht nach noch nicht auf denselben Wissensstand. Wird schon..